Aus der Ortsgeschichte

1200 - 1600

  • ab 1150: Besiedlung durch oberpfälzische Bauern; Ansiedlung als Waldhufendorf
  • 1303: erstmalige urkundliche Erwähnung
  • 1378: Bezeichnung als "Erlebach", d. h. "die Siedlung am erlenreichen Bach"
  • 14.-17. Jh.: die Rittergutsbesitzer, Fam. Toss, üben im Dorf grundherrliche Rechte aus
  • 25.07.1563: Albrecht Toss erhielt ein für Erlbach bedeutsames Privileg (war bisher nur den Städten vorbehalten): das "Malzen, Brauen, Bier und Salz verkaufen, Markt abhalten und Handwerker ansiedeln" ist erlaubt

1633 - 1900

  • 1633/34: der Ort wurde im 30 jährigen Krieg gebrandschatzt; die Pest forderte mehr als ein Drittel der Bevölkerung
  • ab 1648: schleppender Aufbau des Ortes; noch 1724 weist das "Schocksteuerregister" viele öde Felder und baufällige Häuser aus; böhmische Exulanten siedeln sich an; Entstehung des Instrumentenmacherhandwerks als Nebenerwerb
  • ab 1871-1900: im Ort setzt eine rege Bautätigkeit ein, der Ortskern erhält seine heutige Gestalt

1900 - 1917

  • um 1900: Ausbildung von Handwerksbetrieben des Musikinstrumentenbaues (1925: 42 Mandolinenbauer, 53 Holz- und 23 Messinginstrumentenmacher, 58 Geigen- und 97 Bogenmacher waren in Erlbach und Umgebung tätig)
  • 30.09.1911: Anschluss an das Eisenbahnnetz als Stichbahn
  • 1914: Ausbruch des 1. Weltkrieges; im Ort erlahmt sofort jegliches Geschäftsgebaren; 149 Erlbacher fallen
  • 1917: Gründung des Heimat- und Gebirgsvereins; Beginn der Förderung des Fremdenverkehrs und gezielter Ausbau als Erholungsort

1926 - 1936

  • ab 1926: enorme Steigerung der Kurzarbeit und der Arbeitslosigkeit im Instrumentenbau
  • 1933: fast 70% der arbeitsfähigen Bevölkerung sind erwerbslos; in Folge dessen suchen sich die Instrumentenbauer Arbeit beim Autobahn-, Brücken- und Talsperrenbau (siehe "Geigenmacherkurve"), die Jugend muss zum Arbeitsdienst und zur Wehrmacht
  • 1936: Erlbach ist als wichtiger Fremdenverkehrsort amtlich anerkannt, Eingemeindung von Gopplasgrün und Eubabrunn

1939 - 1960

  • 1939 - 1945: Zweiter Weltkrieg - ca. 270 Erlbacher fallen rund 800 Vertriebene kommen nach Erlbach, einige werden sesshaft, ein anderer Teil zieht weiter
  • 1949: Gründung der DDR
  • bis 1960: zahlreiche landwirtschaftliche Klein- und Kleinstbetriebe bewirtschaften die stark zersplitterte Feld- und Wiesenflur; die Musikindustrie erholt sich nur langsam, es fehlt der Nachwuchs, die Geschäftsbeziehungen sind vernichtet, es ist nur noch "Ostexport" möglich

1960 - 1990

  • 1960: Zusammenschluss zu Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG)
  • 31.05.1975: Einstellung des Eisenbahnverkehrs
  • 1981: Erlbach wird "Staatlich anerkannter Erholungsort"
  • 1989: die "Wende" - Untergang des diktatorischen DDR-Regimes

1990 - 1993

  • 03.10.1990: Vereinigung der DDR mit der BRD - erneute Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit durch den Niedergang der industriellen Anfertigung von Musikinstrumenten; nach 40 Jahren wird intensiv begonnen, die Infrastruktur des Ortes zu verbessern; es entstehen u. a. neue Einkaufsmöglichkeiten, die Straßen werden saniert und die Schule wird ausgebaut.
  • 1992/1993: Das Freilichtmuseum Eubabrunn entsteht in Erweiterung des Freilichtmuseums Landwüst. Auf einem Areal von 4 ha entstehen die ersten Gebäude. Am 5. Februar 1993 konnte das erste Richtfest gefeiert werden.

1993 - 1995

  • 1993: Baubeginn des Eigenheimstandortes "Neue Forstsiedlung" Erstbezug 1994/1995
  • 1995: im Rahmen des 2. Sächsischen Landeswettbewerbes "Unser Dorf soll schöner werden" 1994/95 erhält die Gemeinde Erlbach den
    • 1. Preis im Landkreis Klingenthal,
    • den 2. Preis im Regierungsbezirk Chemnitz
    • und einen Sonderpreis für beispielhafte Traditionspflege, die Gestaltung eines lebendigen Museums sowie eines umweltverträglichen und sozial verantwortbaren Tourismus im Land Sachsen

1996 - 2007

  • 1996: Sächsiche Dorftage in Erlbach
  • 07.07.2001: Hochwasser in Erlbach durch wolkenbruchartige Niederschläge; der Schwarzbach ist über die Ufer getreten und hat das Ortszentrum und Ortseingang vollständig überschwemmt. Schwerwiegende Schäden an Gebäuden und Straßen entstanden.
  • 2003: Tag der Vogtländer und 700 Jahre Erlbach
  • 2004: Marktplatzbau
  • 2002-07: Straßen- und Fußwegeneubau in der: Schulstraße, Kirchstraße, Klingenthaler Straße, Gopplasgrüner Straße

2009 - heute

  • 2009: Bau der Verbindungsstraße zum OT Gopplasgrün
  • 2010: 300. Kirwe in Erlbach
  • 2011: ein Barfußpfad entsteht, Erlbach wird Luftkurort
  • 01.01.2014: Eingliederung der Gemeinde Erlbach in die Stadt Markneukirchen
  • 2020: Erlbach erhält das Zertifikat "Familienfreundlicher Ort"